Das Stadtgebiet von Friedberg erstreckt sich überwiegend am Westrand des Tertiärhügellandes, wo sich der Lech als reißender Gletscherschmelzwasserstrom in der Risseiszeit ein breites Bett geschaffen und an seinem Ostufer die steile Lechleite geformt hat. Funde aus fast allen vor- und frühgeschichtlichen Epochen belegen, dass der Lechrain ein ständiger Siedlungsraum gewesen ist. Als die Römer ab 15 vor Christus das Alpenvorland bis zur Donau eroberten, erschlossen sie bald das Land durch Straßen und sicherten es durch Kastelle und Siedlungen. Zwei Kastelle südwestlich von St. Afra im Felde nahe der römischen Fernstraße vom Brenner nach Augsburg stellen die ältesten Bauspuren des römischen Heeres nördlich der Alpen dar. Zur Versorgung der Provinzhauptstadt entstanden allmählich Bauernhöfe und Handwerksbetriebe, die vornehmere Stadtbevölkerung baute sich Vorstadtvillen.